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HINTER RAUM UND ZEIT      BEHIND SPACE AND TIME

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ZEIT UND ZEITLOSIGKEIT 

 

Wir wissen vieles: die Erde ist keine Scheibe, sie ist nicht das Zentrum des Universums, die Sonne beschreibt keinen Halbkreis von Ost nach West und auch der Sternenhimmel spannt sich nicht wie ein Gewölbe über die besagte Scheibe. Doch in unserem Denken und Fühlen und in unserer wissenschaftlichen Erkenntnissuche sehen wir uns im Mittelpunkt. Wir sind versucht zu glauben, unsere Wahrnehmungen und Erkenntnisse sind objektiv, gelten überall im Universum und können als letzte Wahrheit formuliert werden. Ist das nicht geradezu eine ausgeprägt geozentrische Sichtweise der Dinge? Wir Menschen sehen uns als Krone der Schöpfung und leiten davon einen in jeder Hinsicht überlegenen Geist ab, so als ob wir das Weltall selbst erschaffen hätten...

Trotz alledem ist es für die meisten Menschen fast gänzlich unmöglich, sich vorzustellen, dass unter anderen Bedingungen die Zeit langsamer vergeht, dass sich die Körper unserer dreidimensionalen Welt auflösen und zu reiner Energie werden können und das ganze Weltall ein Schwingungssystem ist, mit Energieformen und -inhalten, die sich materiell manifestieren können und das Universum für unsere Sinne anschaulich und begreifbar machen.

Vielleicht sollten wir einen kleinen Exkurs in die Welt von Albert Einstein unternehmen. Wir müssen dabei die Bedingungen beachten, denen ein Beobachter von äußeren Abläufen und Ereignissen unterliegt, und daraus Schlüsse für die unter diesen Bedingungen möglichen Erkenntnisse ziehen.

Die Relativitätstheorie liefert dazu konkrete Hinweise, was an einem Beispiel verdeutlicht werden kann. Nach Einstein gibt es für die Begriffe Zeit, Raum und Masse keine absoluten Werte, die im Weltall überall Gültigkeit haben. Lediglich für die Geschwindigkeit gibt es mit c = Lichtgeschwindigkeit ein Absolutum. Die Ausmaße von Zeit, Raum und Masse sind von der jeweiligen Geschwindigkeit abhängig, mit der sich Objekte bewegen, und unter der sie beobachtet werden und somit relativ. Zeit, Raum und Masse sind dabei direkt voneinander abhängig; d.h., wenn sich der Verlauf der Zeit ändert, dann verschieben sich auch die Dimensionen von Raum und Masse.

Diese Erkenntnis ist die bewundernswerte und großartige Leistung von Albert Einstein. Aus seiner Formel: t = t`/ Ö (=Wurzel aus) 1- v2 / c2 ergibt sich, dass Zeit keine absolute, sondern eine relative Dimension ist, in Abhängigkeit von der dabei jeweils vorhandenen Geschwindigkeit, mit der man sich bewegt. Beträgt z.B. die Geschwindigkeit eines Objektes 80%c, dann errechnet sich aus der o.g. Formel bei einer vergangenen Zeit von 30 Jahren im Flugobjekt, ein Zeitverlauf von 50 Jahren für einen Erdbewohner. Bei 99%c sind es schon 212,6 Jahre, die auf der Erde vergehen, im Flugobjekt aber nur 30 Jahre, die Zeit vergeht dort also gut sieben Mal langsamer. Je mehr man sich der Lichtgeschwindigkeit annähert, desto langsamer vergeht die Zeit, bis bei c überhaupt keine Zeit mehr vergeht, und diese damit auch nicht mehr existiert. Damit verschwindet schließlich auch die Dimension Geschwindigkeit, da der Zeitbezug nicht mehr vorhanden ist. Ein Lichtstrahl, der selbst eine elektromagnetische Welle darstellt, wird dadurch zu einer Art „Ewigkeitsmedium“.

 Masse ist unter diesen Bedingungen dann etwas nicht mehr materiell Greifbares. Ein Körper wird immer kleiner, wenn er sich der Lichtgeschwindigkeit nähert, gleichzeitig aber immer schwerer. Er wird zu einem ungeheuren Energiepunkt und bei c eventuell zu einem „Energiefeldzustand“. Möglicherweise gelangen wir in den Bereich rein geistiger Existenz als raum-, zeit- und geschwindigkeitsloser Dimension.

Wenn z.B. für einen Menschen, der sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, ein einziger Tag vergeht, dann vergehen für einen ruhenden Beobachter auf der Erde mehrere Tausend Tage. Der erstere hat also, bei annähernder Lichtgeschwindigkeit, an diesem einen Tag Tausende Mal mehr Zeit als ein ruhenden Beobachter auf der Erde und entsprechend langsam vergeht für ihn unter diesen Voraussetzungen die Dimension Zeit. Bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit. vergeht schließlich gar keine Zeit mehr. Und was bedeutet ein zeitloser Zustand anderes als Ewigkeit?

Ein Lichtstrahl braucht von einem ruhenden Beobachter aus betrachtet (=Mensch auf der Erde) fast unendlich lang, um das Universum zu durchqueren. Würde der Mensch auf dem Lichtstrahl reiten können, müsste es ihm möglich sein, sofort von einem Ende am anderen zu gelangen, da kein Zeitbezug mehr existiert. Damit würde sich ein Phänomen erklären, dass für uns Menschen schon immer eine zentrale Bedeutung hatte, nämlich der Begriff Ewigkeit.

Es gibt möglicherweise eine Art ineinander übergehende Dualität im Universum, auf der einen Seite unsere materialisierte (irdische) Raum-/Zeitwelt und auf der anderen Seite eine zeitlose, unseren Vorstellungen nicht zugängliche Dimension eines „Energiefeldzustandes“. Beide Welten sind aber nicht räumlich voneinander getrennt, sondern stehen über die elektromagnetischen Wellen in konstanter Wechselbeziehung. Da uns die unvorstellbare Ausdehnung des Universums (vom Standpunkt des irdischen Beobachters so wahrgenommen) ganz massiv beeindruckt, kommen wir gar nicht auf die Idee, dass die zeitlose Welt nicht unbedingt jenseits des Alls liegen muss, sondern mit unserer Raum-/Zeitwelt verwoben sein könnte. Fernöstliche Denkweisen stehen mit ihren Erkenntnissen solchen Überlegungen recht nahe. Ein gutes Symbol dafür ist das Ying- und Yangzeichen, bei dem diese mögliche Dualität prägnant dargestellt ist.

Ich möchte hier noch einige Gedanken zum Kinofilm "CONTACT" mit Judy Foster äußern: Judy Foster alias Dr. Ellie Arroway nimmt in der Kapsel Platz, die in einer nach außerirdischen Plänen gebauten Raumstation, durch selbige hindurchfällt. Für den außenstehenden Beobachter fällt die Kapsel innerhalb weniger Sekunden einfach nur hindurch und es geschieht gar nichts. Für Judy könnte folgendes abgelaufen sein: durch unbekannte Kräfte verlässt ihre Seele an einer bestimmten Stelle der Raumstation ihren Körper mit Lichtgeschwindigkeit auf einer elektromagnetischen Welle, d.h. auch im Zustand der Zeitlosigkeit.Riesige Entfernungen in unbekannte Welten zu überbrücken sind dann kein Problem mehr, weil die Dimensionen Geschwindigkeit und Entfernung nach unserer Begrifflichkeit nicht mehr existieren und damit auch keine Zeit mehr gebraucht wird. An einer minimal späteren Stelle der Raumstation, schlüpft ihre auf dem elektromagnetischen Feld transportierte Seele wieder in ihren irdischen Körper. Für den außenstehenden Beobachter liegen zwischen den beiden Stellen nur Bruchteile von Sekunden, in denen scheinbar nichts passiert. Für Judy ist in dieser Spanne aber eine Reise in die Unendlichkeit möglich, ohne dass ihr Körper dabei altert, denn die Reise unternimmt allein ihre Seele. Natürlich setzt das voraus, dass man an die Existenz einer immateriellen Seele glaubt.

In diesen Zusammenhang passen auch Erfahrungen mancher Menschen beim Erleben des „Beinahe“-Sterbens (bei Operationen, Unfall etc.): ihre Seele verlässt den Körper und schwebt über diesem. Die Seele, das ICH, kann den Körper dabei beobachten. Stirbt der Körper wirklich, was heißt, er ist nicht mehr in der Lage ausreichend gut zu funktionieren und kann das materielle Leben nicht mehr aufrechterhalten, dann verlässt die Seele den Körper für immer und damit Raum und Zeit. Ein toter Organismus, also eine nicht mehr funktionsfähige Maschine, kann keinen Platz für eine unsterbliche Seele bieten. Stirbt der Körper nicht, so kehrt die Seele wieder in diesen zurück und damit in Raum und Zeit.

(Körper = belebte Maschine = materielle Substanz; Seele = ICH = nichtphysisches Selbst = immaterielle Substanz).